Sonntag, 30. September 2012

Tauchen im Krater

Dieses Wochenende hatte ich die Möglichkeit wieder einmal tauchen zu gehen und zwar in einem Kratersee. Genauer gesagt in der Laguna de Apoyo. Der Krater wurde ungefähr vor 23'000 Jahren geformt, und hat einen 6 Kilometer langen Durchmesser. Im Laufe der Zeit füllte sich der Krater mit Regenwasser auf und gilt heute als schlafender Vulkan. Die mässige Aktivität ist verantwortlich für die angenehme Wassertemperatur und den leichten Salzgehalt im Wasser. Bis heute ist nicht ganz klar wie Tief der Krater eigentlich ist. Die Lagune liegt 75 Meter über Meer und die Tiefe wird auf über 100 Meter unter dem Meeresspiegel geschätzt - also an die 175 Meter Tief. (Bilder dazu habe ich bereits am 3. Mai gepostet)

Ich war nicht zum ersten mal hier, aber zum ersten mal 30 Meter unter Wasser. Es gibt nicht all zu viel zu sehen, doch das Gefühl in einem Vulkankrater tauchen zu gehen entschädigt dafür umso mehr. Die Kraterwand geht steil abwärts und gibt einem das Gefühl an einem Berghang zu schwimmen. Die Sicht ist gut an man entdeckt einige Fische, die es sonst nirgendwo zu sehen gibt. 
Mein Buddy, Juan
gut getarnt
bubbles 
mit Blitz sieht man mehr 
Zebra-Fisch?
und das in 30 Meter Tiefe
Juan
Sonnenstrahlen 
leider sieht man nicht wie steil es ist
Tiger-Fisch?
angeblich hat dieser Fisch keine Augen

Sonntag, 9. September 2012

Erdbeben, Tsunamiwarnungen, Vulkanausbrüche, Fingerbrüche und mein Auto - Alltag in Nicaragua

Es tut sich einiges unter der Erde Mittelamerikas. Zuerst der Vulkan Pacaya in Guatemala, dann das Erdbeben bei Mexiko, diese Woche das starke Erdbeben in Costa Rica, kleinere Erdbeben vor der Pazifikküste Nicaraguas mit den dazugehörigen Tsunamiwarnungen und nun meldet sich auch noch der Vulkan San Cristobal. Grund zur Benunruhigung? Nein, denn eigentlich ist alles normal. Die Karibikregion wird regelmässig von Beben erschüttert. Ursache dafür ist die Plattentektonik. Und eine Besonderheit: gleich mehrer Platten nehmen die Karibische in die Zange.

Weil sich die kontinentalen Platten langsam gegeneinander verschieben, kommt es zu Spannungen, die sich dann immer wieder über Erdbeben lösen. So werden jährlich mehrere Erdbeben registriert. Neben der Insel Hispaniola, zu der Haiti und die Dominikanische Republik gehören, betrifft es auch Länder wie Kuba, Honduras, Nicaragua oder die Östlichen Inseln wie Guadaloupe oder Martinique.

Alle Länder auf der karibischen Platte sind mehr oder weniger stark erdbebengefährdet. Für viele Menschen ist es nichts Ungewöhnliches, wenn die Erde ab und zu bebt. Glücklicherweise enden nicht alle Erschütterungen so verheerend wie das auf Haiti. Auf der Karte kann man sehen, wo die Erde in den letzten zehn Jahren besonders Häufig bebte. 

Die rot markierten Beben fallen auf das Jahr 2009 und 2010.
Die grauen Linien entsprechen den tektonischen Platten.
Und wenn jetzt halt eine grosse Schweizer Zeitung titelt, "3000 Menschen fliehen vor Vulkan", dann ist dies nur halb so schlimm, wie es den Anschein macht. Also kein Grund zur Sorge. 

Die einzigen Folgen, die ich hier bisher mitbekommen haben waren, dass ich Schulfrei hatte (yuppieh) und dass sich der Strand bei Leon um 1.5 Meter gesenkt hat, weil die erhöhten Wasseraktivitäten den Sand weggewaschen haben. 

Bewegung und Stillstand
Es ist also alles in Bewegung. Alles? Nein, die Registrierung meines Autos steht immer noch still. Ich habe ja berichtet, dass Interteam ein Internationales Nummernschild beantragt hatte. Nachdem wir alles eingereicht hatten und uns gesagt wurde, dass es 3-4 Tage dauern wird, habe ich mich schon auf den letzten Freitag gefreut. Zu früh gefreut. Wie sich herausstellte, hat Interteam gar nicht die Befugnis so ein Nummernschild zu beantragen und muss jetzt zuerst einen Antrag stellen, damit wir einen Antrag stellen dürfen. Das Ärgern habe ich schon lange aufgegeben und bin nun einfach gespannt, wann und wie sich das ganze lösen wird. 

Arztvisite
Diese Woche war ich auch zum ersten Mal beim Arzt hier in Leon. Ich habe mir vor ein paar Wochen beim Basketballspielen den Finger verstaucht. Er war recht geschwollen und hat auch geschmerzt, aber dies hielt mich natürlich nicht davon ab, weiterhin Körbe zu werfen. Weil die Schmerzen aber nach 4 Wochen immer noch da waren, habe ich mich entschlossen einen Arzt aufzusuchen. Dank dem Röntgengerät, wahrscheinlich noch aus dem Kalten Krieg, konnte festgestellt werden, dass mein Finger gebrochen ist. Da es aber der Handwurzelknochen ist und bereits zu lange her, kann man nichts machen, ausser eincrèmen und ruhig stellen. Also auch hier nur halb so schlimm.