Montag, 1. Juli 2013

"Días de clase"

"Días de clase" (Camila Films) - so heisst der Dokumentarfilm, der einen kleinen Einblick in die Region, in welcher ich arbeite, bietet. Der Film wurde in Lechecuagos, eine Gemeinde am Fusse des Vulkans Cerro Negro, gedreht. 90% der Bevölkerung in Lechecuagos lebt von der Landwirtschaft und in sehr einfache Verhältnissen. Ein Jahr lang hat eine Filmcrew, die Lehrerinnen einer so genannten "Multigrado" Schule (Mehrstufige Schule, 1. - 6. Klasse in einem Klassenzimmer mit zwei Lehrpersonen) begleitet und das Leben als Lehrperson in diesem Kontext dokumentiert. 


Letzte Woche fand die Vor-Premiere im Kino in Managua statt. Unter den eingeladenen Gästen befanden sich auch die Protagonisten des Films, die Lehrerinnen und ihre Schülerinnen und Schüler. Für einige Kinder war es das erste Mal überhaupt, dass sie aus ihrer Gemeinde raus kamen. Sie müssen sich wie in einer anderen Welt vorgekommen sein, mit all dem Luxus, den vielen Autos und all den Lichtern. Natürlich war es auch das erste Mal, dass sie sich auf einer Kinoleinwand zu sehen bekamen und es war erfrischend, wie sie sich darüber freuen und lachen konnten. Als sie dann auch noch alle eine Tüte Popcorn und ein Getränkt überreicht bekamen, war ihr Strahlen bis in die hintersten Reihen zu sehen. 
Ankunft der Schülerinnen und Schüler  
Popcorn!
Die Medien waren auch da 
auch die kleinsten kamen zu Wort
Gruppenfoto am Schluss

Der Film hat mich sehr berührt, weil ich so einen Einblick ins tägliche Leben zweier Lehrerinnen bekommen habe, welche ich bisher nur aus der Mathematikstunde kannte. Dass es schwer ist, in diesem Kontext mit diesen Ressourcen zu unterrichten, war mir bewusst, aber man vergisst gerne, dass diese Frauen noch ein Leben neben der Schule zu bewältigen haben.