Freitag, 27. April 2012

Sportunterricht

Diese Woche konnte ich mich für einmal voll und ganz auf den Sportunterricht konzentrieren. Nach dem ich die Situation gute zwei Monate lang analysiert habe, habe ich mich Anfang April mit Fe y Alegría zusammen gesetzt, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Wir sind dabei zu dem Schluss gekommen, ein Pilotprojekt an einer Primarschule durchzuführen. Die auserwählte Schule heisst San José und liegt in Lechecuagos unmittelbar vor dem Vulkan Cerro Negro, den ich ja schon letzten Monat vorgestellt habe. Die Schule hat sechs Jahrgänge à jeweils ca. 38 Schülerinnen und Schüler. Das Lehrerkollegium besteht aus sechs Lehrerinnen, die jeweils eine Stufe unterrichten. 
Zur Erinnerung - der Cerro Negro
In einer ersten Phase werde ich den Unterricht jeder Lehrerin begleiten und gemeinsam mit ihnen weitere Möglichkeiten und Alternativen besprechen. Dann leite ich einige Lektionen selber, um ihnen meine Ideen praktisch zu zeigen und zu schauen wie dies bei ihnen ankommt. Danach werde ich einige Workshops leiten in denen ich gewisse Inputs gebe, aber auch die Lehrerinnen zum Umdenken anregen möchte. Ich hoffe, dass wir so gemeinsam neue Ideen und Strategien entwickeln können um den Sportunterricht zu verbessern. 

Diese Woche habe ich mit dem Begleiten des Unterrichts angefangen und war schon einmal überrascht, wie kritikfähig und offen die Lehrerinnen sind. Nachdem ich ihnen klar gemacht habe, dass ich keine Supervision mache, sondern da bin um ihnen zu helfen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, haben sie meine Anregungen und Verbesserungsvorschläge nur so aufgesogen. Zuerst müssen wir daran arbeiten, dass sie die vorgegeben Übungen des Ministeriums auch spielerisch und nicht so militärisch vermitteln können. Primarschüler wollen, ja müssen den Sport spielerisch erleben. Schon eine ganz simple Stafette sorgt für Gekreische und Freude. 
Aufwärmübungen im Kreis...
...werden schnell langweilig
und andere Beschäftigungen
spannender
Nicht alle machen immer mit
Stafette - sorgt für Spass 
und Bewegung.
2 rennen und 36 sehen zu oder feuern an - 
oder sitzen abseits - alleine -
oder mit dem besten Freund.
Gruppenbildung wird schnell zur
Kuschelrunde 
"Auslaufen" - im Kreis

Wie man sieht, sind die Herausforderungen und der Handlungsbedarf vorhanden. Ich hoffe nun auf eine gute Zusammenarbeit mit den sechs Lehrerinnen, so dass wir Ende Jahr das Projekt auf weitere Schulen von Fe y Alegría ausweiten können. 



Dienstag, 17. April 2012

Regen

Nie hätte ich gedacht, dass ein kleines Gewitter mich mal so überwältigen könnte. Wie ein kleiner Junge habe ich mich Heute gefreut, als es auf einmal zu regnen anfing - man kann sich das gar nicht vorstellen, wenn man es nicht selber erlebt hat - vor allem nicht in der Schweiz wo es ja anscheinend schon den ganzen April regnet. Mein erster Regen in León überhaupt. Den ersten Niederschlag seit gut 4 Monaten musste ich auf Video festhalten. Wirklich eine spezielle Erfahrung - ich hoffe allerdings nicht, dass damit schon die Regenzeit eingeläutet wurde...


             Aufgenommen vor meinem Haus

Montag, 9. April 2012

Semana Santa

Für einmal habe ich nicht so viel zu berichten, möchte aber ein paar Eindrücke aus meinen Ferien teilen. Ich bin über Ostern (Semana Santa) aus der Stadt geflüchtet und habe sehr erholsame und ruhige Strandferien im Süden Nicaraguas gemacht. In der Nähe von San Juan del Sur, nahe der Grenze zu Costa Rica, habe ich die einsamen Strände und die kühle Meeresluft genossen. 
Die Bucht von SJDS - bei Sonnenuntergang wunderschön
- sonst für meinen Geschmack zu touristisch.
8 Km nördlich von SJDS, Playa Maderas
Playa Maderas - einsam und wild
Paradies für Muschelsammler - aber aufgepasst, ein paar
sind noch bewohnt...
Hängematten vor dem Hostel an der Playe el Coco -
18 Km südlich von SJDS
Das Hostel - Lug's Place - gehört einem Kanadier
Jeden Abend zum geniessen...
Playa el Coco Sunset
Und jeden Morgen ruft das Meerschwein...
auf der Suche nach Krebsen
Lug's Place - direkt am Strand
Playa el Coco
zum abheben
Auf dem Rückweg nach León haben wir noch einen Stop in Granada gemacht - eine wunderschöne Stadt, aber auch recht touristisch.
Das Hostel - zu empfehlen
Touristenkutschen
"Geschmackvoll" geschmückt
Das schönste an den Häusern in Granada -
die Innenhöfe. 

Parkanlage mit Pferd 
Badende Kinder im Nicaragua See
Zeit fürs Posen bleibt immer...
Eisverkäufer im Parque Central 

Hot Dog - Verkäufer beim Parque Central
Die Kathedrale von Granada


Granada etwas Abseits von Touristenströmen
Die Woche war wirklich schön und ich habe Nicaragua wieder von einer etwas anderen Seite kennen gelernt. Es war allerdings nicht immer ganz einfach die krassen Gegensätze von Reichtum und Armut zu verarbeiten. Der Kontrast zu dem Umfeld in welchem ich arbeite und den Touristenhochburgen San Juan Del Sur und Granda ist enorm. Als Ferienreisender nimmt man diese Gegensätze wahrscheinlich nicht so extrem wahr. Aber es ist wie es ist.