Sonntag, 6. Mai 2012

Canyon de Somoto - und andere Abenteuer

Letztes Wochenende habe ich mich aufgemacht meine Interteam-Freunde Angelica, Daniel und Augusto in Somoto zu besuchen. Somoto liegt im nördlichen Gebirge an der Grenze zu Honduras und ist einiges kühler als León. Zudem kann man den berühmten Canyon de Somoto besichtigen.

Voller Vorfreude habe ich mich also ins Auto gesetzt und auf den Weg gemacht. Zunächst lief alles nach Plan und ich war nach gut 2.5 Stunden Fahrt nur noch 30km von Somoto entfernt, als das Übel seinen Lauf nahm.

Ich hatte gerade wieder einen steilen Anstieg hinter mir, als das Auto plötzlich nicht mehr wollte. "Fluupp" - der Motor ging aus und ich blieb stehen. Ich konnte gerade noch auf eine Bushaltestelle rollen und das wars dann. Da ich keine Ahnung von Motoren habe, er aber offensichtlich überhitzt war, wollte ich Wasser nachfüllen, aber daran lag es nicht. Wasser war noch vorhanden, doch der Motor war höllisch heiss... Ich war also ratlos und TCS gibt es in Nicaragua auch nicht...

Also rief ich mal bei Angelica und Daniel an, um ihnen meine Situation zu erklären. Diese machten sich umgehend auf die Suche nach einem einheimischen Mechaniker und konnten nach einer halben Stunde auch einen ausmachen. Jetzt hiess es warten...

Als einziger "Chele" weit und breit, schön ausgestellt an der Bushaltestelle, wo ich mir bei jedem haltenden Bus ein paar "witzige" Sprüche anhören musste, durfte ich nach einer zweistündigen Wartezeit endlich Angelica mit dem kleinen Augusto und den Mechaniker Ivan begrüssen. War ich froh sie zu sehen.
am "Fachsimpeln" mit Ivan
mein Gesicht spricht Bände...
Da der Mechaniker vor Ort nicht sagen konnte was das Problem ist, liess ich mich bis nach Somoto abschleppen - ein Abenteuer! Mit einem 3m langen Seil (also ohne Bremsweg) ging es zunächst Bergauf. Natürlich wird man die ganze Zeit mit halsbrecherischen Manövern überholt und dazu wurde es auch noch dunkel. Auf dem höchsten Punkt angekommen wurde das Seil gelöst, um dann mit 80 km/h im Leerlauf den Berg hinab zu rasen - das sei sicherer und schneller! Aha... Dieses Spiel wiederholte sich ein paar mal, wobei zwischen drin auch ein Mal das Seil riss und ich zwei drei mal anschieben musste... Kein Problem anscheinend in Nicaragua. Ivan fand das ganze Lustig und amüsierte sich an meiner steigenden Nervosität auf dem Beifahrersitz. Irgendwie schafften wir es bis zum Haus von Angelica und Daniel - Erleichterung pur.

Am nächsten Tag kamen dann die Mechaniker, nahmen das ganze Auto auseinander, fanden den Defekt (irgend ein Loch im Motor) und eröffneten mir, dass sie für die Reparatur mind. 4 Tage brauchen und es ca. 200.- kosten würde. Ein schöner Moment. Das Auto steht also immer noch im Vorgarten von Angelica und Daniel und ich durfte eine sechsstündige Busfahrt zurück auf León auf mich nehmen. Nächstes Wochenende trete ich dann noch einmal den umgekehrten Weg an, um hoffentlich meinen Karren wieder abzuholen. "Keep smiling" - es hätte auch schlimmer kommen können und an dieser Stelle noch einmal vielen vielen Dank an Angelica, die alles für mich organisiert hat!
beim Zerlegen -
in seine Einzelteile
Aber zum Glück hatten wir noch einen Tag Zeit um den Canyon de Somoto zu besichten. Daniel und ich nahmen uns einen Guide und machten uns auf den Weg ins kühle Nass. Um durch den Canyon zu kommen muss man laufen, klettern, schwimmen und von Klippen springen (mehr oder weniger freiwillig). Und es war fantastisch!! Wunderschöne Natur, kühles Wasser und einen Sprung aus 18 Meter bildeten den tollen Rahmen dieses Ausflugs.
auf dem Weg zum Canyon
der Eingang von Oben
letzte Vorbereitungen
A - wie Anfänger oder Abenteurer? 
Abenteurer! 
gemeinsames Posing mit Daniel
mal ganz eng
mal ganz breit
Natürlich habe ich meinen 18 Meter-Sprung von Daniel festhalten lassen. Das Wasser hat an dieser Stelle eine Tiefe von gut 20 Metern, also kein Problem. Unser Guide hat mir allerdings erst danach gesagt, dass sich Leute schon oft verletzt haben beim Aufprall....
Ganz oben links kann man mich finden -
Fenster gross machen!

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