Samstag, 14. Januar 2012

León - mein neues Zuhause

Nun bin ich also hier, in der Stadt, in der ich die nächsten 3 Jahre leben werde. Mein erster Eindruck ist äusserst positiv. Nach Managua kommt mir León wie eine andere Welt vor und ich fühle mich hier wirklich wohl. Das Stadtzentrum kann man ohne weiteres zu Fuss ablaufen und der Kolonialstil der Häuser ist bezaubernd. Ich fühle mich eigentlich jederzeit sicher und kann mich hier auch mal nach Sonnenuntergang noch in den Strassen bewegen. Bilder des Zentrums folgen noch.
León ist nicht so klein wie es hier aussieht, all das was
hier grün ist, gehört zur Stadt dazu
Catedral - Basilica de la Asunción im Zentrum von León
Parque Central - der Zentralpark
Etwas ausserhalb Leóns - brennende Zuckerrohrfelder
dahinter - der aktive Vulkan San Christobal


Ich muss mich allerdings noch an die Hitze gewöhnen, denn zur Zeit bin ich eigentlich den ganzen Tag bei 32°C am schwitzen. Und dies obwohl es noch nicht die heisseste Jahreszeit ist. So richtig heiss wird es im März/April, wenn kein Lüftchen mehr weht und die Luft nur noch steht. Dann wird es mich wahrscheinlich öfter ans Meer ziehen, wo man sich im Pazifik abkühlen kann.

Mein Hausstrand - 15 Minuten von León
Surfschule - wird sicher noch getestet

Daran könnte ich mich gewöhnen
Aus dem Alltag
Will man sich in Nicaragua mit dem Auto fortbewegen, ist die Funktionstüchtigkeit eines bestimmten Tools ganz entscheidend. Hat das Auto kein Licht - kein Problem. Keine Blinklichter - kein Problem. Die Türen schliessen nicht - kein Problem. Keine Bremsen, schlechte Reifen, Blechschäden - alles kein Problem. Alles lässt sich kompensieren durch eine funktionstüchtige Hupe! Die Nicas Hupen um abzubiegen, um zu überholen, um sich zu grüssen, wenn sie sich nerven oder einfach wenn ihnen gerade danach ist. In zwei Wochen habe ich dann auch mein eigenes Gefährt und hoffe, dass ich mir den Verkehr zurecht hupen kann.
Mein Auto - Dank Oetlikers in tadellosem Zustand
und natürlich mit funktionierender Hupe
Eindrücklich ist auch wie sich die Einheimischen hier auf 2 Rädern von A nach B bewegen. Auf dem Fahrrad meist zu zweit oder zu dritt und auf dem Motorrad haben bis zu 5 Personen platz. Ohne Bedenken klemmen die Mütter dabei ihre Kleinkinder zwischen sich und den Fahrer und das ganze natürlich ohne Helm. Leider ist es mir bisher nicht gelungen ein Foto davon zu schiessen.

Die Weissen heissen hier Gringos oder Cheles. Wobei mit den Gringos die Nordamerikaner gemeint sind und die restlichen Weisshäuter sind die Cheles. Wenn man hier als mit ¡hola chele! angesprochen wird, muss man sich angesprochen fühlen. Sonst begrüsst man sich hier meistens mit einem einfachen ¡buenas! und lässt dabei das días, tardes oder noches einfach weg, was den Sprachgebrauch erheblich erleichtert. Ich habe nämlich immer noch nicht ganz begriffen, wann welches zum Einsatz kommt....

Um Geld zu wechseln habe ich hier zwei Möglichkeiten. Entweder ich gehe auf die Bank und stehe eine Stunde in der Schlange oder ich gehe zu einem der Geldwechsler in der Strasse. Die Bank hat den Vorteil, dass sie sicher ist und man nicht hereingelegt werden kann, die Händler auf der Strasse bergen immer ein gewisses Risiko. Hat man aber das Glück und kennt jemanden, der jemanden kennt, dem man vertrauen kann, dann ist dies ohne Probleme möglich. Und da ich hier durch meine Gastfamilie gute Kontakte habe, kann ich mir das Anstehen in der Bank ersparen.

Für 2.- zum Coiffeur, 0.50.- für einen Kaffee, für 0.20.- Bus fahren, 3.- für ein Mittagessen, für 3.- ins Kino - hätte ich meinen Schweizer Lohn, ich könnte Leben wie ein König. Also solltet ihr vorhaben mich zu besuchen, teuer wird es nicht...

Spanisch Kurs
Zur Zeit besuche ich noch einen Spanisch Kurs und habe da eine Privatlehrerin, was sehr praktisch ist. Wir machen nicht nur Grammatik und Konversation, sonder auch viel Kultur. Dabei zeigt mir Sandra, so heisst die Lehrerin, die Stadt und ihre Gepflogenheiten und gibt mit Tips und Tricks für das alltägliche Leben. Dies erleichtert meine Integration hier erheblich.



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